»sich ständig nach Fahrzeugen umzuschauen ist auch keine Option, es gibt immer Passagen wo man gefälligst nach vorn schauen sollte und trotzdem gern wissen will, ob von hinten ein Auto kommt.«
Ja, die Option nennt man nach hinten kucken, wenn man es braucht (nicht ständig und bei jedem bisschen Brumm Brumm das hinter einem ertönt). Spiegel machen das bequemer, aber selbst wenn alles bestens läuft, muss man immer noch nach hinten linsen/den Spiegel benutzen, wenn man z. B. abbiegen will. Der Punkt, dass manche Leute inzwischen schon so weit sind, dass sie ständig nach hinten kucken, obwohl sie einfach nur schnurgeradeaus fahren, spricht allerdings Bände… So weit ist es schon gekommen, dass man in DE nicht mal mehr einfach geradeaus fährt, wenn man aufs Rad steigt.
»Die meisten Autofahrer sind hierbei rücksichtsvoll. Und ich spreche hier von Hamburg!!!«
Ist in Augsburg auch so. Trotz der Laterne bei den Unfallversicherungen kann der durchschnittliche Augsburger sehr wohl ganz normal mit dem Auto fahren, ohne eng zu überholen oder andere Spielchen zu treiben. Wenn da nur nicht immer diese Minderheit wäre, die irgendwelche Machtphantasien ausleben will. Und genau die sind dann der Grund, warum Leute der Meinung sind, sie müssten auf (angemalten) Gehwegen fahren oder solche Spielsachen wie im Artikel ans Rad bauen. Löst nur das Problem nicht, dass diese Knalltüten munter weiter ihre Spielchen mit anderen treiben, ganz egal, was man selbst unternimmt um sich zu schützen.
»Ob ein blinkendes Rücklicht StVZO konform ist, wäre wohl noch zu prüfen.«
Es würde keine Zulassung, aka K-Welle bekommen (auch wenn in der StVZO selbst nichts gegenteiliges steht) und damit nicht mehr konform sein. Stört mich aber auch nicht. Ich bevorzuge Rücklichter, die einem die Positionsbestimmung nicht unnötig durch Geflacker erschwert. Der Beleuchtungskrieg ist eh schon viel zu sehr im Gange.
»Aktuell fühle ich mich stellenweise geradezu ohnmächtig.«
Das liegt nicht zuletzt daran, dass zu wenig Leute derartige Vorfälle anzeigen. Da werden jetzt vermutlich wieder viele entgegnen: »Hilft doch eh nix, wird eingestellt!«, aber wie zum Teufel sollte man einen notorischen Drängler und Belästiger sonst der Polizei bekannt machen? Wenn dann doch mal der zehnte Radfahrer eine Anzeige raus haut, dass der Fahrer des KFZ mit dem Kennzeichen XYZ ihn belästigt hat, ändert sich das »wird eingestellt«. Da kommt jemand schon in Erklärungsnot, wenn zehn wildfremde Leute unabhängig voneinander zu Protokoll geben, dass dieser (pardon) Depp nicht richtig Autofahren kann.
»Vielen Alltagsradlern, denen ich in der Stadt begegne würde ich allererstes Gadget eine funktionierende elektrische Beleuchtung empfehlen.«
Hierzustadt geht das sogar einigermaßen. Und nachdem inzwischen Stecklichter auch nicht mehr kriminalisiert werden, lohnt sich die Anschaffung von zuverlässiger aber nicht zu teurer Beleuchtung auch wieder für Lieschen Müller. Aber wer meint, 2014 noch mit einem eingesperrten Glühwürmchen durch einen Seitenheuler angefeuert sein Rad auszustatten, der hat leider eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass das Licht irgendwann stirbt und die Reparatur scheuen dann doch wieder zu viele.